Wir brauchten mal Urlaub! Ihr denkt jetzt bestimmt: „Wie, die haben doch die ganze Zeit Urlaub, was wollen sie denn noch?!.“ Das tägliche Planen, wo man als nächstes hinfährt, was man dort macht und wie es dann weiter geht, schlauchte auf Dauer ganz schön. Zusätzlich muss man sich jeden Tag aufs Neue ausdenken, was man isst, was man dafür einkaufen muss und wo man übernachtet. Wir brauchten also mal Urlaub vom Reisen ;). Wir erinnerten uns dabei an das holländische Pärchen mit dem wir auf Galapagos waren…sie hatten das ebenfalls alle drei Monate gemacht, um neue Kraft zum Reisen zu tanken. Wir entschieden uns für Heron Island. Dort sollte man direkt vom Strand aus schnorcheln können…das wollten wir. Wir buchten eine Nacht im Heron Island Resort im Turtle Room inkl. Frühstück. Die Reiseführer blieben im Auto. Mit einem kleinen Boot setzten wir zwei Stunden von Gladstone auf die Insel über. Wir waren froh, dass das Wetter dort deutlich besser war, als auf dem Festland. Was uns erwartete, war der Traum: Die Insel ist umgeben von Reef. Das heißt, um die Insel gibt es einen recht flachen Bereich, auf dem Korallen wachsen und der bei Ebbe trocken fällt bzw. so flach wird, dass man durchwaten kann. Dieser Bereich ist auch ideal zum Schnorcheln bei Flut, weil er vor den höheren Wellen und vor der Strömung geschützt ist. Wir fuhren also auf den türkisumrandeten Traum zu und sahen die ersten Haie. Der Wahnsinn…durch das kristallklare Wasser musste man fast gar nicht schnorcheln gehen, um all die tollen Sachen zu sehen. Um unser Gepäck wurde sich gekümmert. Wir bekamen eine Einweisung ins Inselleben beim Begrüßungscocktail. Leider dauerte das mit dem Gepäck länger und unsere Bade-, Schnorchel- und Sonnenschutzsachen waren alle darin. Wir entschieden uns für eine Inselumrundung. In 25 Minuten sollte man das schaffen, aber wir brauchten ein wenig länger, weil wir uns Zeit ließen…wir hatten ja Urlaub. Im Hafenbecken blieben wir auch länger hängen, da es dort von Haien und Rochen nur so wimmelte…toll anzusehen bei dem glasklaren Wasser. Da bereits Ebbe war, konnten wir das Schnorcheln für heute vergessen. Dafür liehen wir uns geschlossene Strandschuhe, Guckröhren und Watstöcke aus…und machten eine Reeftour. Wir wateten direkt vom Strand aus los durch die mit wenig Wasser bedeckten Korallen. Und was wir da alles sahen: Korallen (natürlich ;)), kleine bunte Fische, eine kleine Moräne, Seesterne in verschiedenen Ausführungen, Seegurken ebenfalls in unterschiedlichen Arten und sogar 4 kleine Haie (vielleicht waren es auch zweimal die gleichen zwei ;)).Der Hammer! Langsam ging nun auch die Sonne unter. Wir wollten den Sonnenuntergang im Westen der Insel anschauen, also liefen wir Richung Jetty. Kaum waren wir dort, sahen wir schon die Leute, wie sie kleine Schildköten eskortierten. Mist…wir waren ein wenig spät, so dass wir nur noch zwei sahen. Und ich sage Euch: soooo süß. Sie kommen an die Sandoberfläche, haben dann den ganzen weiten Weg über den Strand vor sich (wissen aber, wo sie hin müssen), schwimmen im Wasser los und…werden von einer Möwe gefressen, wenn sie es lebend bis dahin geschafft haben. Wirklich leider wahr. Deswegen haben sich die Touristen von Heron Island gegen die bösen Möwen zusammen getan, bewerfen sie mit Steinchen, da die kleinen Schildkröten ja viel niedlicher sind. Unsere Bungalownachbarn erzählten uns, sie hätten heute schon 60 Stück gerettet und nur 12 verloren. Übrigens war der Sonnenuntergang plötzlich Nebensache geworden 😉 Nach dem Tag voller spannender Sachen gönnten wir uns eine Pizza und einen Drink an der Bar.
Der nächste Tag wurde nicht weniger spannend. Wir hatten bis 13.30Uhr Zeit, dann fuhr unsere Fähre. Wir wollten den Sonnenaufgang sehen. Das hieß 5.30Uhr aufstehen. Wir liefen zum östlichsten Punkt und sahen, wie die Sonne aufgeht. In der Gegenrichtung war ein großer Regenbogen, der auch sehr interessant war, weil es ja gar nicht regnete. Wir holten unser Schnorchelzeug und erschnochelten das Hafenbecken. Das durfte man nämlich nur vor 8Uhr morgens und nach 5Uhr abends wegen dem Bootsverkehr. Und wir wollten doch die Haie und Rochen sehen. Aber kein Hai…wir sahen zwar mal einen vom Jetty aus, beim Schnorcheln hatten wir aber kein Glück. Dafür sahen wir riesige Rochen verschiedener Art. Sie lagen einfach im Sand rum und dachten, wir sehen sie nicht, wenn sie mit Sand bedeckt sind ;). Dann gings erstmal zum Frühstück. Es gab jede Menge Leckereien am Buffet inklusive Pancakes, Rüherei, gebratenen Speck, griechischen Joghurt, ganz viel frisches Obst, gebratene Pilze und Tomaten. Wir aßen uns mehr als satt und stärkten uns so für den nächsten Schnorchelgang. Diesmal gings zum Schiffswrack, was neben dem Hafen lag. Nun sahen wir doch noch einen Hai und wieder ganz viele große Rochen nah am Strand. Das Wrack ansich war eher enttäuschend. Wir hatten uns mehr bunte Fische erhofft. Nun warteten wir teils schnochelnd, teils vom Jetty aus Haie schauend aufs Boot. Das kam später als erwartet und so waren wir erst 18Uhr in Gladstone. Uns störte das zum Glück nicht so…wir hatten ja noch Urlaub 😉
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